Der Dualismus des Blauen Lichts

 

 

Das Lichtspektrum

 

Das Licht, das auf und in unsere Augen trifft, unterteilt man in sichtbares Licht – zwischen einer Wellenlänge von 380 und 780 nm – und nicht sichtbares Licht, das sich im ultravioletten Bereich (sogenanntes UV-Licht) und im Infrarotbereich (IR-Licht) bewegt.

Das schädigende Potenzial von ultraviolettem Licht auf biologisches Gewebe wie unsere Haut und Augen ist hinlänglich bekannt - mit geeignetem Sonnenschutz, wie z.B. Sonnencreme oder Sonnenbrille wird der Gefährdung Rechnung getragen. Aber auch sichtbares blau-violettes Licht besitzt ein Schädigungspotenzial für unser Auge. Blau-violettes Licht ist zwar weniger energiereich als ultraviolettes Licht, dringt aber fast ungefiltert durch das Auge und erreicht die Netzhaut, während vom ultravioletten Licht nahezu alles in den vorderen Bereichen des Auges absorbiert wird und deutlich weniger als 5% die Netzhaut erreichen.

Der blaue Lichtanteil im Bereich von 380 bis 500 nm wird auch als „High Energy Visible (HEV) Light“ bezeichnet. Insbesondere der blau-violette Wellenlängenbereich von 380 bis 440 nm ist als potentiell schädlich einzustufen und wird als Mitverursacher der sogenannten Photoretinitis, also einer Schädigung der Netzhaut (Retina) durch einfallendes energiereiches Licht, genannt.

 

 

DuraVision BlueProtect

Bildmaterial: ZEISS Vision Care

 

 

Das Gute an blauem Licht

 

Licht dient dem Menschen nicht nur zum Sehen. Licht ist darüber hinaus ein wichtiger Taktgeber für unsere biologische Uhr und unser Wohlbefinden. Licht beeinflusst, ob wir wach, konzentriert und leistungsfähig sind und uns fit und gesund fühlen.

 

Wissenschaftliche Studien haben die biologische Wirkung von Licht auf unseren Organismus bestätigt. Ultraviolettes Licht hat zum Beispiel einen Einfluss auf den Vitaminhaushalt. Die Wahrnehmung von Helligkeit und insbesondere der Anteil von blauem Licht steuert zum Beispiel unseren Hormonhaushalt mit. Hormone im Körper regulieren das Empfinden des Menschen, aber auch den Schlaf- und Wachrhythmus. Im Tageslicht ist der Blauanteil im Licht relativ hoch, während er sich gegen Abend stark verringert.


Ist es hell, so schüttet der Körper Serotonin, auch Glückshormon genannt, und Cortisol, ein Stresshormon, aus – beide Stoffe bewirken, wach und leistungsfähig fühlt. Melatonin hingegen wird als Schlafhormon bezeichnet und sorgt bei Dunkelheit für Müdigkeit und einen festen Schlaf.


Licht – insbesondere blaues Licht, das auf unsere Netzhaut trifft – ist für unser psychisches Wohlbefinden verantwortlich. Lichttherapien können deshalb erfolgreich bei Winterdepressionen und Schlafstörungen zum Einsatz kommen. Doch wie so oft: Die Dosis macht das Gift. Überdosierung einer Lichtexposition birgt auch Risiken und kann sogar zu unterschiedlichen Schädigungen führen.

 

 

 

Das Schädigende an

blauem Licht

 

Zu viel ultraviolettes und blau/violettes Licht kann die Augen schädigen. Es kann nicht nur zu schmerzhaften Entzündungen der Binde- und Hornhaut führen, sondern auch zu chronischen Schäden, wie Schädigungen der Augenlinse (Grauer Star bzw. Katarakt) und insbesondere der Netzhaut (Makuladegeneration).

 

Somit sollte es selbstverständlich sein, bei starker Sonneneinstrahlung - insbesondere verbunden mit starken Reflexionen wie im Gebirge bei Schnee oder auf dem Wasser - eine Sonnenbrille mit 100%igen UV-A und UV-B Schutz zu tragen.

 

 

Unsere neue Welt:

Lichtquellen mit höherem blauem Lichtanteil

 

LED-Licht (Light Emitting Diode), Xenon-Licht, Energiesparleuchtmittel oder die Abstrahlung von Displays: Alle diese „neuen Lichtquellen“, die uns unser Leben erleichtern und verbessern sollen, enthalten einen höheren blauen Lichtanteil als die klassische alte Glühbirne. Wir sind durch die andere spektrale Zusammensetzung des Lichts folglich erheblich mehr als früher blauem Licht ausgesetzt. Wirkt sich dies auch gesundheitsschädlich auf unser Sehen aus?

 

 

 

Klare Brillengläser mit Blaufilter

 

Wie dargestellt, ist ein UV-Schutz für klare Brillengläser, die wir hauptsächlich in Innenräumen tragen, nicht zwingend notwendig. Dennoch gibt es klare Brillengläser mit Blaufilter, wie beispielsweise ZEISS BlueGuard Brillengläser. Warum?

 

Moderne Beleuchtung und LED-Displays strahlen vermehrt blau-violettes Licht aus. Diese künstlichen Blaulicht-Quellen kommen hauptsächlich in Innenräumen vor. Auch wenn es derzeit keinen eindeutigen Beweis gibt, dass sichtbares blaues Licht unsere Netzhaut schädigt, so besteht jedoch ein begründeter Verdacht.

 

Unser Tipp:

Genießen Sie viel häufiger den entspannten Blick in die Ferne – auch bei der Arbeit am PC, Tablet oder Smartphone. Und erlauben Sie dem Auge ausreichend Helligkeit einzufangen – bei geeignetem Schutz vor zu viel UV- und blau-violettem Licht.